Die Agenda 21
Das Wort Agenda bedeutet soviel wie: Was zu tun ist.
Das zentrale Abschlussdokument der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 nannte man „Agenda 21“. In diesem Papier ist der Auftrag an alle Städte und Gemeinden, gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern einen nachhaltigen Weg ins 21. Jahrhundert zu erarbeiten, in einem Kapitel (Nummer 28) festgeschrieben.
Darauf aufbauend entwickeln sich in einer "Lokalen Agenda 21" (LA21)Zukunftschancen für Wirtschaft, Umwelt und das soziale Zusammenleben. Zum einen bedeutet dies, dass die Entwicklungen in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales nicht länger isoliert voneinander zu betrachtet sind und zum anderen soll sicher gestellt werden, dass alle Bürger und Bürgerinnen aktiv in die Zukunftsgestaltung ihrer Gemeinde eingebunden werden.
Die Lokale Agenda 21 gleicht einem großen Bogen, der sich über gewachsene Strukturen der Gemeinde und ihrer Menschen, ihrer Vereine, ihrer Wirtschaft und Umwelt spannt. Dabei entstehen Ideen und Pläne, wie die Gemeinde langfristig die Lebensqualität ihrer Bewohner sichern und verbessern kann. Die Ausrichtung auf zukunftsfähige Leitziele im Agenda-Prozess ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern sowie Entscheidungsträgern Vorhaben zielgerichtet zu bewerten und Prioritäten bei geplanten Maßnahmen zu setzen. Zahlreiche innovative Gemeinden – alleine in der Steiermark sind es über vierzig - haben sich weltweit bereits dieser Herausforderung und Verantwortung gestellt und nutzen die Vorteile der LA 21. Die Agenda 21 gilt sowohl für Industrie-, als auch für Entwicklungsländer. Sie enthält wichtige Vorhaben, unter anderem zur Armutsbekämpfung und der Bevölkerungspolitik, zu Handel und Umwelt, zur Abfall-, Chemikalien-, Klima- und Energiepolitik, zur Landwirtschaftspolitik sowie zur finanziellen und technologischen Zusammenarbeit der Industrie- und Entwicklungsländer.
Die Rio Konferenz gab der Umweltpolitik weltweit einen Auftrieb und verschaffte unzähligen Klein-Initiativen aus Gesellschaft, Kommunen und Wirtschaft größere Aufmerksamkeit. Rio versäumte es aber, sich von der Entwicklung mit unbeschränktem Wachstum wirklich loszusagen. Doch gerade diese Frage entscheidet über Sinn und Unsinn der nachhaltigen Entwicklung.
Das 2002 neu hinzu kam ist die Johannesburg Agenda. Es seien wichtige Fortschritte erzielt worden, hört man ebenso wie, es wäre nichts für die Umwelt und Entwicklung herausgekommen. Fortschritte gibt es in den Bereichen Artenschutz, Schutz der Fischbestände, Chemiekalienpolitik oder der Wasserversorgung. Ob die Johannesburg Abschlussdokumente tatsächlich als Erfolg zu werten sind, wird die Zukunft zeigen. Tatsache ist, dass sie nur vage Handlungsziele aufzeigen. Und mit den USA ist auch diesmal nicht zu rechnen, wenn es um einen mächtigen Fürsprecher für die nachhaltige Entwicklung geht. Was bleibt, ist die Hoffnung Europa. Doch so musterhaft wie sich Euopa gerne sehen würde, ist es ganz offensichtlich auch nicht, sieht man von Ausnahmen wie Deutschland, Großbritannien und auch Österreich ab. (kredo)